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Thema:  Blitzsclag
Schreibdatum:  2009-12-01 20:56:54

Nachricht:
Wie sind wir da geschützt? Ist ein Isolator (wie es unsere Boote ja eigentlich sein dürften) besser oder ist es sinnvoller wenn man "das Potential" herstellt und den Mast mit dem Schwert über einen dicken Kupferstrang "erden " würde.

Elektrotechniker: hier bin ich als Maschinenbauer zu doof--brauche eure Hilfe!
:denken:

Ich freue mich auf eure akademischen Abhandlungen.. :pfeifen:


Schreibdatum:  2009-12-02 20:57:29

Nachricht:
Ein Freund hat mir berichtet, dass er einen 15er gesehen hat, in dem ein Blitz eingeschlagen hat. Der Blitz ist von den Wanten ins Wasser gesprungen und hat auf beiden Seiten am Rumpf Schmauchspuren (Verbrennungen) hinterlassen. Seit dem hatte er bei Gewitter an seinem 15er eine größere Stahlplatte mittels 16 mm² Kupferleitung von den Wanten ins Wasser zu hängen. Das war die Lösung die wir uns gemeinsam ausdachten. Heute fährt er mit einer Jeanneau auf der Ostsee und hat diese Vorrichtung nicht mehr.
Also mal ehrlich, ich habe Bäume gesehen in denen ein Blitz eingeschlagen hat, aber noch nie ein Boot. Kann sein, dass man die Boote einfacher wegräumen kann als einen Baum. Wie viele Häfen gibt es, wo die Mastenden der Segelboote alle in den Himmel zeigen und jeden Blitz auffordern hier einzuschlagen? Aber sie tun es einfach nicht, oder gibt es andere Erfahrungen?
Vielleicht ist es leichtsinnig, aber ich schaue mir solche Naturschauspiele sehr gern ohne Angst an und freue mich, dass mir das Bier schmeckt. :dance:
Ich fühle mich sicher! :pfeifen: [addsig]


Schreibdatum:  2009-12-02 22:02:44

Nachricht:
Ich habe irgendwo gelesen, dass man nach einem Blitzschlag den Rumpf nach der Stelle absuchen sollte, an der der Blitz ins Wasser abgewandert ist, da hier oft ein Loch entsteht, das erst Tage später zum Verlust des Yacht führen kann. Es ist bestimmt auch damit zu rechnen, dass sich die ganze Elektronik (auch GPS) dabei verabschiedet. Deshalb habe ich mir zu Weihnachten einen Sixtanten gewünscht. :))
Grüße Alchimist


Schreibdatum:  2009-12-02 22:45:16

Nachricht:
einen SIX tanten gleich.....

;-)
ein gewöhnlicher Sextant hätte es doch auch getan.....

gehts dann demnächst über den Teich?


Schreibdatum:  2009-12-03 00:06:50

Nachricht:
Ich weiss nicht ob es wirklich sinvoll ist aber im falle Gewitter habe ich immer ein satz Starthilfe Kabel im Boot. Ich klemme die an eine seite am Wand und hänge das andere ende im Wasser. Ich habe es nur einmal benütz und eigentlich nur um meine Frau zu beruhigen. Es ist wirklich seltsam das Gewitter im Mast schlagt.

Gruss Rien


Schreibdatum:  2009-12-03 09:20:12

Nachricht:
Hi,

was ist denn ein Sixtant???? Wahrscheinlich bin ich zu doof um alle Feinheiten zur Segeleinrichtung und-ausrüstung zu kennen.
Zum Blitzschutz, na ja, ich denke man sollte die Sache im Dorf lassen und nicht übertreiben.
Selber bin ich aus dem Flgz.bau und da passiert es schon hin und wieder, dass ein Flgz. durch eine Gewitterfront fliegt, anschließend wird selbiges kontrolliert auf Einschläge und Funktionstüchtigkeit aller elektronischen Ausrüstung und weiter geht es.
Zur Beruhigung meiner Frau hänge ich ein dickes Cu-kabel von einer Wante ins Wasser mit einer dicken Mutter (Last, damit Kabel nicht hochkommt) und das war es.
Sprichwort: wer keine Arbeit hat, der macht sich welche, bingo.

sualk :))


Schreibdatum:  2009-12-03 10:02:50

Nachricht:
Hallo Rien,
klemme an dem im Wasser hängenden Ende eine ca. 30cm x 30cm große stromleitende Metallplatte an, dann hast Du bessere Chancen, dass Dein Blitzschutz wirkt. Ein bisschen Bedenken hätte ich mit den Klemmstellen der Zangen. Beim Blitzschutz wird normalerweise alles großflächig fest verschraubt.
[addsig]


Schreibdatum:  2009-12-03 21:37:45

Nachricht:
Hallo,
habe in Kroatien mal eine sehr schöne Konstruktion gesehen.
Mit folgenden Aufbau: Mast - Mastfuß - Abstützrohr über dem Schwertkasten - dickes Kupferkabel zum Bolzen der das Schwert im Schwertkasten hält - Halterung vom Schwert - Schwert.
Ob die ganze Sache auch 100 prozentig funktioniert konnte er mir nicht sagen. Da dort oft heftige Gewitter plötzlich auftreten, ist es aber ein beruhigendes Gefühl, wenn man so etwas hat. Nach dem selben Prinzip sollen auch die großen Boote geerdet sein. Geht zwar nicht über das Schwert , sondern zum Festkiel.
Tschüß Klaus


Schreibdatum:  2009-12-04 14:53:24

Nachricht:
Hallo Klaus,
so könnte ich mir es vorstellen relativ unkompliziert nachzurüsten. Aber sollte man den Blitz wirklich durchs Kabineninnere leiten?

Mein Grundgedanke ist der:
wenn ich tatsächlich eine erdung herstelle, dann bin ich auch der einzig höchste Punkt auf der Wasseroberfläche (wie so ein Turm im nordeutschen Flachland). Sofern ich aber als "Isolator" darauf rumschwimme, dann wäre ich ja theoretisch im gleichen "Niveau (Potential) " wie das Meer selbst und so vielleicht die Wahrscheinlichkeit geringer, getroffen zu werden.
Liege ich mit der Theorie E-technisch voll daneben?
:denken:


Schreibdatum:  2009-12-05 21:26:10

Nachricht:
Hallo Esprit,
ich persönlich möchte auch keine Blitzdurchleitung durch meine Kajüte miterleben. Habe mal vor vielen Jahren einen Blitzeinschlag in einem Wohnhaus miterlebt. Wußte in diesen Moment nicht mehr, ist man Männchen oder Weibchen, es war nur noch hell vor den Augen und das war es schon. Im Treppenhaus der Stromzähler war nur noch Staub.
Wenn man in den Häfen die vielen Segelboote so sieht, glaube ich ein Blitzeinschlag ist so selten oder fast unmöglich und dies beruhigt mich.
MfG Klaus


Schreibdatum:  2009-12-05 22:05:41

Nachricht:
da hast du wahrscheinlich recht Klaus. Ich denke ein Millionengewinn im Lotto bekäme man eher...

Einen Einschlag habe ich im eigenen Haus einmal erlebt....nebem Knall und Helligkeit musste ich feststellen, hat der Blitz enorme Power: alle Steckdosen hingen aus der Wand (mit gestreckten Kabeln).
Deshalb glaube ich sollte man, wenn man was im Boot macht, auch das alles sehr fest schrauben!




Schreibdatum:  2009-12-06 20:22:16

Nachricht:
Zitat:
... Mast - Mastfuß - Abstützrohr über dem Schwertkasten - dickes Kupferkabel zum Bolzen der das Schwert im Schwertkasten hält - Halterung vom Schwert - Schwert...


Abgesehen davon, dass ich auch keinen Blitz durch mein Wohnzimmer leiten wollte, scheint mir diese Idee gar nicht so dumm zu sein. Ein Blitz sucht sich immer den kürzesten Weg zur Erde/zum Wasser, und wenn er in den Mast einschlägt, könnte ich mir vorstellen, dass er dann das kurze Stück bis zur Schwerthalterung, die ja kurz unter dem Mast beginnt, ohne dieses Kabel sowieso einfach überbrücken würde. Das ausgeklappte Schwert dürfte eine sehr gute Erdung darstellen.

Ein dickes Kupferkabel von einer Wante ins Wasser wird üblicherweise als Mittel der Wahl beschrieben, aber bei der Befestigung am Want hätte ich die gleichen Bedenken wie Karl-Heinz. Was ist, wenn die Klemme keinen guten Kontakt hat und sich ein Lichtbogen bildet - brennt dann möglicherweise das Want an der Klemmstelle durch?
Wäre eine (Schraub-)-Befestigung am Mastfuss nicht sicherer?

Dieser Link ist zur weiteren Information nicht schlecht: VDE-Infos zum Thema

Ich habe übrigens bisher nichts gegen Gewitter an Bord. Ich versuche, dabei möglichst nicht unterwegs zu sein...

Viele Grüße
Reinhard

@esprit
zu Deiner "Isolator"-Idee kann ich mangels Ahnung nix sagen :-(




Schreibdatum:  2009-12-06 20:49:34

Nachricht:
Zitat:


was ist denn ein Sixtant???? Wahrscheinlich bin ich zu doof um alle Feinheiten zur Segeleinrichtung und-ausrüstung zu kennen.


Nach einem Blitzschlag wenn alle elektronischen Navigationsgeräte an Board nicht zu gebrauchen sind kann man dann die Sonne peilen und seinen Standort nach dem Sonnenstand berechnen. War nicht so ernst gemeint, zumal ich meistens auf den Bodden unterwegs bin :-)


Schreibdatum:  2009-12-06 22:16:44

Nachricht:
Schade, ich habe mich schon auf den Törnbericht "Hugo und Jacek übern großen Teich" gefreut :-D

Viele Grüße
Reinhard


Schreibdatum:  2009-12-07 11:15:11

Nachricht:
Zitat:


[QUOTE]


was ist denn ein Sixtant???? Wahrscheinlich bin ich zu doof um alle Feinheiten zur Segeleinrichtung und-ausrüstung zu kennen.



Nach einem Blitzschlag wenn alle elektronischen Navigationsgeräte an Board nicht zu gebrauchen sind kann man dann die Sonne peilen und seinen Standort nach dem Sonnenstand berechnen. War nicht so ernst gemeint, zumal ich meistens auf den Bodden unterwegs bin :-)

[/QUOTE]

ich meine auch, dass man auf der Ostsee so ein Gerät nur Übungszwecken braucht, da man fast immer Landsicht hat....
Ich hatte mir einmal diesen Pappsextanten gebaut --der funktioniert auf 2 Seemeilen genau, wenn man sich anstrengt und das Wetter ruhig ist! MAcht Spass damit zu üben.. (bislang mangels teurer Tabellen habe ich nur die Mittagshöhe ermittelt)


Schreibdatum:  2009-12-07 13:51:50

Nachricht:
Die Kraft des Blitzes......eindrucksvoll:
http://images.google.de/imgres?imgurl=http://www.jbendfeld.de/Bilder%2520poembsen/wind/crash/crash_turm2.jpg&imgrefurl=http://www.jbendfeld.de/crash.htm&usg=__6w7m2rqEQpX71t5nL_qs5uAObVs=&h=177&w=400&sz=7&hl=de&start=29&um=1&tbnid=1d6fATzM4M-X3M:&tbnh=55&tbnw=124&prev=/images%3Fq%3Dblitzschlag%2B%2Bim%2BMast%26ndsp%3D18%26hl%3Dde%26sa%3DN%26start%3D18%26um%3D1


Schreibdatum:  2009-12-18 17:00:12

Nachricht:
Hier noch etwas zum Blitzschutz gefundene:

http://www.bluewater.de/blitzschutz3.htm




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