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Thema:  Löcher
Schreibdatum:  07.02.2007 um 19:08 Uhr

Nachricht:
Hallo Reinhard,

mach bloß keinen Schweizer Käse aus deinem Schiff. Die Problematik Bilgenwasser steht für alle Tes-Besitzer. Einerseits ist es schön, dass, wenn mal die Nudelsoße auf dem Fußboden landet, man nicht alles in der Bilge hat und auch mal richtig naß wischen kann, andererseits ist die Neugier, jeden Winkel des Schiffes zu kennen, verständlich.
Auch ich weiß bisher nicht, ob unsere "Fette Anette" tatsächlich irgendwo ausgeschäumt ist und uns im Havariefall noch längere Zeit trägt. Andererseits fördern diverse Löcher in der "Zwischendecke sicher nicht die Unsinkbarkeit ...
Gerade die großen Lufträume im Vorschiff unter den Polstern müssen unbeschädigt bleiben, da sie sicher wie ein umgestülpter Eimer die Luft im Rumpf halten.
Bei unserem Schiff wurden Echolot und Logge in das Fach unter der Treppenstufe eingebaut. Dabei wurden zwei ca. 7 cm im Durchmesser messende Löcher gefräst. Sie eröffnen den Blick in die Bilge. Da es sich nach meinem Ermessen, um den tiefsten Schiffspunkt handelt, würde sicher dort das Wasser zu sehen sein - so hoffe ich jedenfalls. Solange die äußere Schiffshaut unversehrt ist, darf sich da aber eigentlich auch nichts tun.
Die Frage, was bei einer Kenterung oder einem teilweisen Volllaufen
mit dem Wasser passiert, ist bei mir auch ungeklärt.
Hat jemand bereits eine elektrische Bilgenpumpe in der TES oder eine solche Konstruktion gesehen ?

Insgesamt versuche ich immer alle Lösungen "zerstörungsfrei" an unserer TES zu installieren. So z.B. meine Solaranlage, die ich mit zwei Handgriffen komplett und rückstandslos demontieren kann.

Ein rein philosophisches Problem ist die Frage, wieviel Ausstattung die TES braucht.
Mein Schiff soll Ort der Entspannung und des Friedens sein.
Inwieweit man sich da genau die Dinge des Alltags draufziehen will, die man eigentlich im Urlaub hinter sich lassen möchte, ist die Frage.
Wird man mit MP3-Player, Laptop, und anderer Technik wirklich zufriedener ??
Sicherheit - ja !! Also GPS, Lot , Logge drauf.
Luxus - nein !! Kühlbox und Co. sind sicher angenehm, schaffen aber wieder Probleme.
Als wir im letzten Jahr 3 Wochen mit der TES unterwegs waren, brauchten wir nicht ein einziges Mal einen Landanschluß. Das 53 Watt Solarpaneel hat alle Verbraucher ausreichend versorgt. ( Logge,Lot, Licht, Handy )
Wäre meine Frau auf die sicher sehr reizvolle Idee gekommen, eine
12V-Kaffeemaschine mitzunehmen, wäre die Sache schon gelaufen.

Was ich uns auch ersparen will, ist, dass sich solche Bilder, wie man sie reihenweise auf anderen Schiffen sieht, bei uns abspielen:
Irgendeine technische Einrichtung ist ausgefallen. Man könnte auch ohne, da sie aber da ist, muß sie funktionieren. Und dann wird das ganze Wochenende gebastelt und gewerkelt und geschwitzt und GESTRITTEN.
Das haben wir auch in vielen Urlaubshäfen beobachtet.

Unser Citroen C5 hat 56 (?) elektronische Steuerteile eingebaut. Da gibt es ständig Elektronikpannen. Im Gegensatz dazu hat unser 1958er 311er Wartburg nichteinmal eine Wasserpumpe, sondern Naturumlaufkühlung. Wo keine Wasserpumpe ist, kann auch keine kaputtgehen.

Wie gesagt - das ist ein philosophisches Problem, mit dem jeder selbst umgehen muß. Wir wollen kein getuntes Hightec-Schiff und unsere TES birgt so manches zu belächelnde Provisorium. Sie ist genau das, wovon wir immer geträumt haben.

Schöne Sonntagsgrüße bei Graupelschauern


Torsten




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